Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen im Hause hat. Häufig ist die Wärme in der Tat die richtige Wahl um verspannte Muskeln zu lockern oder Gelenkschmerzen zu lindern. Da auch die Selbstheilungskräfte des Körpers durch die Wärmeeinwirkung verstärkt werden, können auch Krankheitserreger und Infekte bekämpft werden.
Die Wirkweise und Arten der Wärmebehandlung
In der Naturheilkunde ist die Nutzung der Wärme seit Jahrtausenden bekannt, doch auch die Schulmedizin baut neben der medikamentösen Behandlung von Beschwerden häufig auf die heilsame Wirkung hoher Temperaturen. Schmerz- und Entzündungsstoffe werden durch die verbesserte Durchblutung besser abtransportiert und der Stoffwechsel in Schwung gebracht. Zudem wird die Produktion von sogenannten Wachstumsfaktoren angeregt, durch die auch die Wundheilung gefördert wird. Verkrampfte und verspannte Muskeln werden durch die Einwirkung der Wärme entspannt. Verschiedenartige Wärmeanwendungen kommen je nach Leiden und Beschwerden zum Einsatz. Mit einer vielerorts erhältlichen Rotlichtlampe kann beispielsweise Erkältungskrankheiten und Stirnhöhlenentzündungen entgegengewirkt werden. Die Eindringtiefe der Wärme ist in diesem Fall relativ gering und deckt einen vergleichsweise kleinen Radius ab. Somit lassen sich auch zum Bespiel einzelne, kleinere Muskelpartien gezielt behandeln. Wärmepflaster, Wickel und Wärmflaschen wirken ebenso lokal begrenzt. Ein größerer Kontakt zum Körper und eine höhere Tiefenwirkung der Wärme wird hingegen durch Packungen oder Bäder erreicht, die sich ideal bei Muskelverspannungen oder Gelenkbeschwerden einsetzen lassen. Auch der bewährte Gang in die Sauna wirkt wahre Wunder, vor allem in puncto Stärkung des Immunsystems. Wärme wirkt hemmend auf die Aktivität des vegetativen Nervensystems, sodass besonders Saunagänge und Bäder beruhigend und ausgleichend wirken. Dies ermöglicht eine hervorragende Entspannung in Stressphasen. Warme Fußbäder sorgen hingegen für ein angenehmes, wohltuendes Gefühl nach einem langen Tag auf den Beinen.
Wann auf Wärme eher verzichtet werden sollte
Wer regelmäßig die Wirkung der Wärme, zum Beispiel durch die Verwendung von Saunen, Bädern oder Infrarotkabinen für sich nutzen möchte, sollte bei bestehenden Beschwerden zuvor Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Es gibt nämlich einige Krankheiten und Indikationen, bei denen die Wärmetherapie die Beschwerden verstärkt. Patienten mit akuten Ischiasbeschwerden, Rheumaschüben und akuten Bandscheibenschmerzen sollten auf eine Wärmebehandlung verzichten. Gleiches gilt bei Thrombosen, Venenleiden sowie fortgeschrittenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Von dem Einsatz von Wärme abzuraten ist auch im Falle von Niereninsuffizienz, Krebserkrankungen, Ödemen oder fiebrigen Infekten. Nicht immer ist eine Wärmetherapie dann grundsätzlich ausgeschlossen. So sollte man sich mit dem Arzt zuvor beraten, ob etwa anstelle eines warmen Vollbads, welches das Herz unter Umständen zu stark belasten kann, eher auf warme Auflagen und Wickel gesetzt werden sollte.
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